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Sonntag, 8. April 2012

Tag 28: 2. Ruhetag in Wien

Samstag, 07.04.2012

Nachdem ich 2 Tage bei Astrid und ihrer Mama bleiben durfte, geht es nun weiter. Malte, den ich noch nicht persönlich kenne hat mich über Facebook eingeladen bei ihm zu bleiben. Da er jedoch noch bis 18Uhr arbeitet, fahr ich erstmal wieder zum Tibethaus, denn da kann ich jederzeit rein.
Rucksack kurz aufgesetzt und ab. Es folgt eine spannende Tour durch Wien.

Ingrid gibt mir Geld für einen Fahrschein.
Als ich am Ticketautomaten stehe, sehe ich, dass ich für nur 14€ nach Bratislava fahren kann. Ich muss Lachen und überlege kurz, ob ich nicht fahren will. Verwerfe diesen Gedanken jedoch sofort wieder.

In der Bahn lerne ich Susann kennen.
Wie viele Menschen spricht sie mich aufgrund meines großen Rucksacks an.
Was mich an ihr fasziniert: Sie erzählt mir, in den wenigen Minuten die wir gemeinsam fahren, dass sie ebenfalls ihr ganzes Leben lang zu Fuß unterwegs war. Und nun kommt's: Wenn sie in 2 Jahren in Pension geht, wird sie nach Jerusalem gehen. Ebenfalls jeden einzelnen Meter zu Fuß. Dann kommt ihre Station wo sie aussteigen muss. Ich sage, dass ich noch eine ganze Weile in Wien sein werde und frage, ob wir uns nicht noch einmal auf 'nen Kaffe treffen wollen.
In letzter Minute tauschen wir noch unsere Telefonnummern aus.
Es ist wirklich unglaublich was ich ständig für interessante Menschen kennenlerne.
Ich glaub, wenn ich irgendwann mal richtig alt bin, und keine Lust mehr auf wandern habe, stopfe ich meinen Rucksack randvoll mit super leichtem Verpackungsmaterial und laufe dann damit in der Gegend rum. Einfach nur so um Leute kennenzulernen.

Nachdem ich aus der U-Bahn ausgestiegen bin musste ich noch ein paar Meter zu Fuß zurücklegen.
Vorbei an mehreren Pizza und Kebap Stuben fällt mir ein dass ich noch nichts zum Essen habe.
Also betrete ich die Pizzastube "Da Capo".
Bewaffnet mit meinem schweren Rucksack bekomme eine richtig gute Salami Pizza spendiert.
Während er die Pizza zubereitet kommen wir in's Gespräch.
Khaled, der Pizzabäcker kommt aus Ägypten.
Sofort fällt mir wieder "Der Alchimist" von Paulo Coelho ein. Ich frage Khaled, ob er nach dem Islam lebt und ob er das 5. Gebot, die Pilgerreise nach Mekka, mindestens 1mal im Leben unternehmen wird.
Eine kleine Denkpause. "Das ist nicht ganz billig" meint er.
Er hat allerdings wirklich vor dies zu tun.
Ich spüre bei ihm noch nicht den Antrieb dass er das vorhat.
Vielleicht hat das Treffen mit mir seinen Wunsch tatsächlich noch einmal bestärkt. Auch weil er evtl. erkannt hat, dass Reisen nicht unbedingt ein Vermögen kosten muss.
Ich bedanke mich noch einmal für die Pizza und gehe die letzten Meter zum Tibethaus.

Auf dem Tisch liegen mehrere Zeitschriften. Ich lese etwas und vertreibe mir die Zeit.

Dann erfahre ich zum ersten mal, dass am kommenden Sonntag (15.04) der Wien Marathon stattfindet.
Leider ist das Starterfeld schon voll und die Anmeldung bereits geschlossen.
Ich würde die 42,2Km aber sooooooooo gerne mitlaufen.
Kennt jemand vielleicht jemanden der gesundheitlich nicht antreten kann, oder kennt Ihr andere Wege um an diesem Lauf noch teilnehmen zu können?
Oder habt Ihr Kontakte die mich evtl. an den Start bringen können?
Wenn Ihr hier nicht antworten könnt, schreibt bitte einen Kommentar bei Facebook oder schickt mir einfach 'ne eMail.
Danke für Eure Unterstützung.

Dann klingelt wieder das Telefon.
Malte ist dran.
Ich machte mich wieder auf den Weg.
In der WG sind noch 2 Studenten und wir erleben einen sehr sehr witzigen Abend. In einem Moment läuft im Radio Solar Werbung. Wir machen uns lustig wie man Stromkosten sparen kann:
In der Nacht einfach in der ganzen Stadt den Strom abstellen. Ab 22Uhr ist dann eben dunkel. Reicht ja auch. "Und die ganzen Touristen?" fragt Gerrit, ein Freund von Malte. "Die kommen doch her um sich die Stadt anzuschauen."
"Ja Pech gehabt - Ihr wollt die Stadt sehen? Dann kommt Tagsüber, da ist das licht gratis."
Andere Themen werden ähnlich sarkastisch abgehandelt. Wir lachen uns den ganzen Abend schlapp.

Später ziehen wir dann noch wenige Meter weiter in einen Club. Das habe ich auch ein wenig vermisst.
Obwohl wir alle schon recht müde waren als wir ankommen, gibt uns die Musik wieder Energie zurück und so halten wir tatsächlich noch bis 5Uhr aus bis es wieder zurück nach Hause geht.
Es ist mit der Musik und dem tanzen genau so wie mit allen Dingen im Leben. Je mehr Energie man in eine Sache reinsteckt, desto mehr Energie bekommt man auch wieder zurück...

1 Kommentar:

  1. Wenn Du noch Zeit hast, das Technische Museum ist in Wien echt einen Besuch wert ... aber Wien ist eh klasse.

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