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Dienstag, 4. Dezember 2012

Tag 223: Von Kirkareli nach Üsküpdere - 15Km (2543Km)


Freitag, 19.10.2012

Heute kommen wir erst spät los.
Als wir Punkt 11Uhr bei der Wäscherei aufschlagen um unsere Sachen abzuholen, werden wir auf 13Uhr vertröstet. Wir lassen unsere Rucksäcke zur Verwahrung im Hotel zurück und schlendern noch ein wenig durch die Stadt.
Nach dem Mittagessen holen wir dann unsere Sachen aus der Wäscherei. Frisch aus dem Trockner, ab in den Rucksack und los geht's.
Heut kommen wir nicht weit. Lediglich 15Km. Der gestrige Tag steckt uns noch etwas in den Knochen.

In Üsküpdere, einem kleinen Dorf, angekommen, setzen wir uns in eine Teestube.
Als wir uns einen Tee bestellen, besteht der Herr am Nebentisch diesen zu übernehmen. Das gilt dann auch für die nächsten 3.

Und wenig später treffen wir einen alten Bekannten wieder.
Gestern waren wir Zeuge wie in der Türkei Versicherungen verkauft werden.
Ich hab diesen Job in Deutschland 2 1/2 Jahre lang gemacht. Und ich dachte dort war es schwer.
Hier in der Türkei ist das Dorfangelegenheit.
Jeder ist mit dabei wenn es darum geht Verträge zu unterschreiben.
Wie dem auch sei. Als wir teetrinkend in der Teestube sitzen, treffen wir die gleichen Versicherungsvertreter von gestern wieder. Sie sind noch geschäftlich unterwegs. Das gleiche Bild von gestern wiederholt sich. In wenigen Minuten kommt jeder, der gerade vorbei geht und nichts zu tun hat, hinzu.

Einer von den Versicherungsvertretern sagt dass er uns im Anschluss gern zum Essen eingeladen möchte.
Er gibt uns zu verstehen das es jedoch noch etwas dauert.
Also stellen wir unsere Rucksäcke in die Ecke und machen uns noch einmal auf den Weg um ein wenig durch den Ort zu laufen.

Am Ende des Dorfes angekommen finden wir ein großes Haus und beschließe dort zu fragen in wir dort bleiben können.
Leider öffnet niemand.
Vor dem Haus treffen wir auf einen Melonenverkäufer und werden eingeladen eine zu probieren. Wir setzen uns zu ihm und genießen in aller Ruhe die frische Melone.
Wir bedanken uns und machen uns anschließend wieder zurück auf den Weg zur Teestube.

Leider ist der Versicherungsmann nun schon weg. Mist.
Wir setzen uns. Abwarten und Tee trinken. Ich glaube dieses Sprichwort kommt aus der Türkei.
Und ehe ich mich versehe, sehe ich mich kartenspielend und Tee trinkend mitten in der Türkei.
Die Eingliederung ging hier recht schnell.

Wir fragen in die Runde ob uns jemand aufnimmt.
Und tatsächlich.
Einer der Herren lädt uns auf einen weiteren Tee ein.
Im Anschuss folgen wir ihm zu seinem Haus.

Er spielt Leidenschaftlich Violine was er uns stolz präsentiert. Sie klingt wunderbar. Als er sie wieder in die Ecke stellen will ermutigen wir ihn später noch einmal zu spielen.

Nach dem Abendessen bleiben wir noch sehr lange vor seinem Haus sitzen, genießen die Stille. Er spielt Violine. Gemeinsam trinken wir Rotwein und schauen in die Sterne...
Unbezahlbare Momente...












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