Donnerstag, 21.06.2012
Bis 2Uhr haben wir gestern Abend mit den 2 Polizisten gesessen und erzählt. Es fällt uns schwer früh aufzubrechen.
Doch die Sonne heizt unsere Zelte schon sehr früh am morgen so sehr auf dass wir gegen 8Uhr weiter ziehen.
So ruhig wie wir hier letzte Nacht geschlafen haben, wird es in Zukunft wohl kein anderer mehr tun.
Spätestens dann wenn die Autobahn fertig ist.
In Amnas halten wir am Brunnen.
Wir machen Pause und da wir noch nicht gefrühstückt haben essen wir auch eine Kleinigkeit. Der Brunnen bildet in vielen dieser kleinen Dörfern das Zentrum. Wenn man dort lange genug wartet wird hier jeder Bewohner einmal vorbeikommen.
Plötzlich bleibt ein Mann vor uns stehen und reicht uns eine 0,5l Flasche Wein. Wir bedanken uns und der Mann zieht genauso schnell weiter wie er gekommen war. Seltsam. Als wir den Wein probieren verzieht es uns kurz das Gesicht. Es ist eher Schnaps als Wein.
Wie auch immer. Gut gelaunt geht es weiter. Aufgrund der großen Hitze machen wir nach weiteren 6Km im nächsten Ort wieder eine Pause. Wieder zieht es uns zum Brunnen wo wir unsere leeren Wasserflaschen auffüllen und uns in den Schatten setzen.
Es geschieht das gleiche wie einen Ort zuvor.
Diesmal kommt ein Herr im Auto vorbei. Er lässt die Scheibe runter und ruft uns zu, ob wir denn außer Wasser noch was anderes trinken würden.
Da lassen wir uns nicht 2x bitten.
Wir folgen ihm zu seinem Haus.
Viorel serviert alles: Tomaten, Käse, Speck und ein kühles Bier.
Dann sagt er dass er kein Brot mehr hat. Wir sagen dass das kein Problem sei. Doch er lässt sich nicht beirren. Er verschwindet und kommt wenig später mit einem frischen Brot wieder.
Dann geht er wieder weil er zur Arbeit muss.
Sagt aber wir sollen in Ruhe aufessen und dann später einfach gehen.
Unglaublich. Er lässt uns hier in seinem wunderschönen Garten auf der Terrasse alleine.
Wir warten noch lange auf seine Wiederkehr. Leider vergeblich. Um 19:25Uhr ziehen wir weiter.
Es folgen 2 Zigeuner Dörfer welche ich so noch nicht gesehen habe, entlang einer sehr alten Straße aus Zeiten der Pferde lange bevor es Automobile gab.
Wir schauen oft auf die Karte um uns zu vergewissern dass wir richtig sind.
Von einer Straße ist tatsächlich nicht mehr viel zu erkennen.
Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir Sibiu gegen 21:30Uhr
Heute schlafen wir bei Valentin und seiner Frau. Valentin ist der Cousin von Florin welchen ich in Bobalna kennengelernt habe.
Leider muss er bis 23Uhr arbeiten. Wir nutzen die Zeit bis dahin um uns schon ein wenig die Stadt anzuschauen.
Als wir uns dann treffen sind wir schon ziemlich müde.
Er holt uns ab und wir fahren zu seiner Wohnung.
Dort gibt es noch ein Abendessen und eine Dusche.
Anschließend falle ich totmüde in einen tiefen Schlaf.
Ein langer Tag geht zu Ende.
Samstag, 30. Juni 2012
Freitag, 29. Juni 2012
Tag 102: Von Garbova nach Apoldu de Jos - 14Km (1402Km)
Mittwoch, 20.06.2012
Die Sonnenstrahlen scheinen in mein Zelt, erste Angler sitzen bereits um den See und auch für uns beginnt nun ein neuer Tag. Die Zelte sind schnell abgebaut, es gibt noch ein kleines Frühstück und dann geht es wieder weiter.
Wohin wissen wir noch nicht. Es gibt zwar eine Route welche wir uns ausgesucht haben, wie weit wir heute jedoch kommen, werden wir später sehen.
In Miercurea Sibiului machen wir eine erste kurze Pause an der Kirche. Sie befindet sich derzeit im Bauzustand. Überall sind Arbeiter zu sehen. Einer davon spricht uns an. Als wir ihm sagen dass wir nur englisch und deutsch reden meint er dass wir 2min. warten sollen.
Nach kurzer Zeit kommt er mit einer Dame wieder welche sehr gut deutsch spricht.
Lucia lebt seit 14 Jahren in Deutschland in der Nähe von Stuttgart und ist hier nur zu Besuch bei ihrer Schwester. Sie lädt uns ein ihr zu folgen.
Wir gehen eben genau diese 2min bis zu dem Hof der Schwester. Dort bekommen wir eine komplette Rundführung über das ganze Grundstück.
Enden tut dieser Rundgang dann im Weinkeller. Dort halten wir uns länger auf.
Wir probieren Cognac, Zuilka und verschiedene Weine.
Sowas bekommt man nicht woanders. Es hat einen ganz eigenen wunderbaren Geschmack. Liegt jedoch auch an der fantastischen Gesellschaft.
Geschmack ist auch ein weiteres gutes Stichwort. Nach soviel trinken bekommen wir nun ein fantastisches Essen serviert. Alles was wir bekommen ist aus dem Garten durch welchen wir vorher geführt wurden und 100% Bio.
Rumänen sind so herzlich.
Soll unser Wandertag etwa schon nach 7Km zu Ende sein?
Nein. Um 19Uhr entschließen wir uns noch einen Ort weiter zu ziehen.
Nur weitere 7Km entfernt liegt das kleine Dort Apoldu de Jos. Da es dort keine Pension oder ähnliches gibt wollen wir es beim Pfarrer versuchen. Dieser ist jedoch schwer zu finden.
Als wir 2 Polizisten sehen fragen wir diese.
Sie bieten uns an den Pfarrer anzurufen. Leider stellt sich heraus das er nicht im Ort ist da er beruflich unterwegs ist.
Von den 2 Polizisten bekommen wir den Tip unsere Zelte hinter dem Dorf aufzubauen. Dort wird nämlich gerade die Autobahn gebaut und die Baumaschinen werden die ganze Nacht von einem Wachdienst bewacht.
Und noch mehr. Nachdem wir die Zelte mit Blick auf das ganze Dorf aufgestellt hatten, laden uns die 2 zum Duschen, und zum Essen ein.
Es beginnt ein langer und lustiger Abend mit den besten Polizisten welche wir beide bis dahin kennengelernt haben...
Die Sonnenstrahlen scheinen in mein Zelt, erste Angler sitzen bereits um den See und auch für uns beginnt nun ein neuer Tag. Die Zelte sind schnell abgebaut, es gibt noch ein kleines Frühstück und dann geht es wieder weiter.
Wohin wissen wir noch nicht. Es gibt zwar eine Route welche wir uns ausgesucht haben, wie weit wir heute jedoch kommen, werden wir später sehen.
In Miercurea Sibiului machen wir eine erste kurze Pause an der Kirche. Sie befindet sich derzeit im Bauzustand. Überall sind Arbeiter zu sehen. Einer davon spricht uns an. Als wir ihm sagen dass wir nur englisch und deutsch reden meint er dass wir 2min. warten sollen.
Nach kurzer Zeit kommt er mit einer Dame wieder welche sehr gut deutsch spricht.
Lucia lebt seit 14 Jahren in Deutschland in der Nähe von Stuttgart und ist hier nur zu Besuch bei ihrer Schwester. Sie lädt uns ein ihr zu folgen.
Wir gehen eben genau diese 2min bis zu dem Hof der Schwester. Dort bekommen wir eine komplette Rundführung über das ganze Grundstück.
Enden tut dieser Rundgang dann im Weinkeller. Dort halten wir uns länger auf.
Wir probieren Cognac, Zuilka und verschiedene Weine.
Sowas bekommt man nicht woanders. Es hat einen ganz eigenen wunderbaren Geschmack. Liegt jedoch auch an der fantastischen Gesellschaft.
Geschmack ist auch ein weiteres gutes Stichwort. Nach soviel trinken bekommen wir nun ein fantastisches Essen serviert. Alles was wir bekommen ist aus dem Garten durch welchen wir vorher geführt wurden und 100% Bio.
Rumänen sind so herzlich.
Soll unser Wandertag etwa schon nach 7Km zu Ende sein?
Nein. Um 19Uhr entschließen wir uns noch einen Ort weiter zu ziehen.
Nur weitere 7Km entfernt liegt das kleine Dort Apoldu de Jos. Da es dort keine Pension oder ähnliches gibt wollen wir es beim Pfarrer versuchen. Dieser ist jedoch schwer zu finden.
Als wir 2 Polizisten sehen fragen wir diese.
Sie bieten uns an den Pfarrer anzurufen. Leider stellt sich heraus das er nicht im Ort ist da er beruflich unterwegs ist.
Von den 2 Polizisten bekommen wir den Tip unsere Zelte hinter dem Dorf aufzubauen. Dort wird nämlich gerade die Autobahn gebaut und die Baumaschinen werden die ganze Nacht von einem Wachdienst bewacht.
Und noch mehr. Nachdem wir die Zelte mit Blick auf das ganze Dorf aufgestellt hatten, laden uns die 2 zum Duschen, und zum Essen ein.
Es beginnt ein langer und lustiger Abend mit den besten Polizisten welche wir beide bis dahin kennengelernt haben...
Mittwoch, 27. Juni 2012
Neuer Menupunkt
Liebe Fans,
ab sofort findet ihr unter dem Menupunkt "Medien" viele Fotos, Filme und Artikel von und über Stephan.
Viel Spaß damit!
Liebe Grüße,
Euer Website-Team
ab sofort findet ihr unter dem Menupunkt "Medien" viele Fotos, Filme und Artikel von und über Stephan.
Viel Spaß damit!
Liebe Grüße,
Euer Website-Team
Tag 101: Von Petresti nach Garbova - 23Km (1388Km)
Dienstag, 19.06.2012
Los gehts! - Oder doch noch nicht?
Wir trinken noch gemeinsam mit unseren Gastgebern eine Tasse Kaffe und essen einen Krapfen. Das ist schnell getan. Wir stehen auf und wollen aufbrechen.
Doch scheinbar sehen wir sehr hungrig aus denn Gize und seine Frau Lala tischen nun groß auf und es gibt noch ein ausgedehntes Frühstück.
So kommen wir, anstatt 8Uhr, erst um 09:30Uhr aus Pitresti los.
Zunächst führt der heutige Weg an einer etwas stärker befahrenen Strasse entlang. Jedoch nur sehr kurz.
Nach 4Km verlassen wir diese und weiter geht's wieder durch schöne kleine Dörfer und Landstraßen.
An einer kleinen Quelle treffen wir auf eine Frau welche dort schon seit vielen Jahren zu sitzen scheint.
Sie schaut sehr freundlich und unterhält sich mit jedem der kommt und der geht. Für sie scheint die Zeit keine Bedeutung zu haben. Beeindruckend.
In einem Dorf namens Dumbrova machen wir leider einen weniger erfreulichen Fund. In einer winzigen Pappschachtel befinden sich 4 Hundewelpen.
Genauer gesagt 3, denn 1ner ist bereits tot. Ein Dorfbewohner kommt hinzu und erzählt dass am Morgen ein Auto vorbei kam, die Schachtel abstellte und genau so schnell wieder verschwunden ist.
Was wir machen sollen, fragen wir ihn. Er hebt nur kurz die Schultern und geht wieder.
Wir haben auch keine Lösung.
Ich rufe Emil an. Er kennt sich etwas mit Hunden aus. Aber auch er sagt dass man da nicht viel machen kann. So etwas passiert leider sehr sehr oft in Rumänien. Sterilisieren oder kastrieren kostet viel Geld sodass Hunde oft einfach ausgesetzt werden.
Ich versuche den Welpen etwas Wasser zu geben welches ich in ein großes Blatt gegossen habe.
Leider trinken sie nichts davon.
Noch lange stehen wir ratlos da.
Uns bleibt nichts anderes übrig als sie ihrem Schicksal zu überlassen.
Schwer betrübt ziehen wir weiter.
Unser Gespräch welches wir nun haben dreht sich genau um dieses Thema: Leben und Tod
Eigentlich ist Leben nicht das Gegenteil von Tod. Geburt ist das Gegenteil.
Leben ist das was jetzt gerade geschieht. Das ganze Leben besteht aus Formen. Und keine Form ist auf Dauer beständig. Alle Formen lösen sich früher oder später wieder auf. Materielle Formen wie Häuser oder Autos, Jobs und Beziehungen lösen sich auf und so auch irgendwann eine Lebensform.
Und wenn wir von diesen Formen nicht erwarten dass sie uns dauerhaft glücklich machen, können wir sie genießen. Jetzt, hier, das ist Leben.
Im nächsten Ort machen wir wegen der Hitze eine ausgedehnte Pause.
Als wir aus Calnic wieder aufbrechen ist es sehr heiß und schwül. Und zusätzlich geht es auch noch bergauf.
Von hinten kommt eine Kutsche mit Pferdewagen. Wir fragen freundlich und lassen von dem Gespann unser Gepäck nach oben befördern. Eine große Erleichterung.
Im nächsten Ort sehen wir einen Reisebus aus Landshut.
Als er vorbei fährt winken wir freundlich und starren in 50 ratlose Gesichter. Situationskomik.
In Garbova angekommen lesen wir ein Schild mit der Aufschrift "Strand". Verwundert schauen wir zuerst noch einmal sicherheitshalber auf die Karte und anschließend in's Wörterbuch. Weder gibt es auf der Karte einen blauen Punkt welcher auf ein Gewässer hinweist, noch gibt es im Rumänischen eine Übersetzung für Strand.
Wir beschliessen der Sache auf den Grund zu gehen und folgen dem Schild. Tatsächlich finden wir einen kleinen künstlich angelegten See. Aus den Boxen klingt coole Musik, an der Bar ist reges treiben und zusätzlich sorgt eine Tischtennisplatte für Spass.
Der Besitzer bietet uns an dass wir gern hier bleiben können und so bauen wir direkt an diesem See unsere Zelte auf.
Zu später Stunde wird es immer ruhiger bis alle Badegäste verschwunden sind. Die Ruhe dauert nur kurz an. Die unzähligen Frösche beginnen nun ihr Konzert welches die ganze Nacht andauern wird.
Aber dafür gibt's ja Oropax...
Los gehts! - Oder doch noch nicht?
Wir trinken noch gemeinsam mit unseren Gastgebern eine Tasse Kaffe und essen einen Krapfen. Das ist schnell getan. Wir stehen auf und wollen aufbrechen.
Doch scheinbar sehen wir sehr hungrig aus denn Gize und seine Frau Lala tischen nun groß auf und es gibt noch ein ausgedehntes Frühstück.
So kommen wir, anstatt 8Uhr, erst um 09:30Uhr aus Pitresti los.
Zunächst führt der heutige Weg an einer etwas stärker befahrenen Strasse entlang. Jedoch nur sehr kurz.
Nach 4Km verlassen wir diese und weiter geht's wieder durch schöne kleine Dörfer und Landstraßen.
An einer kleinen Quelle treffen wir auf eine Frau welche dort schon seit vielen Jahren zu sitzen scheint.
Sie schaut sehr freundlich und unterhält sich mit jedem der kommt und der geht. Für sie scheint die Zeit keine Bedeutung zu haben. Beeindruckend.
In einem Dorf namens Dumbrova machen wir leider einen weniger erfreulichen Fund. In einer winzigen Pappschachtel befinden sich 4 Hundewelpen.
Genauer gesagt 3, denn 1ner ist bereits tot. Ein Dorfbewohner kommt hinzu und erzählt dass am Morgen ein Auto vorbei kam, die Schachtel abstellte und genau so schnell wieder verschwunden ist.
Was wir machen sollen, fragen wir ihn. Er hebt nur kurz die Schultern und geht wieder.
Wir haben auch keine Lösung.
Ich rufe Emil an. Er kennt sich etwas mit Hunden aus. Aber auch er sagt dass man da nicht viel machen kann. So etwas passiert leider sehr sehr oft in Rumänien. Sterilisieren oder kastrieren kostet viel Geld sodass Hunde oft einfach ausgesetzt werden.
Ich versuche den Welpen etwas Wasser zu geben welches ich in ein großes Blatt gegossen habe.
Leider trinken sie nichts davon.
Noch lange stehen wir ratlos da.
Uns bleibt nichts anderes übrig als sie ihrem Schicksal zu überlassen.
Schwer betrübt ziehen wir weiter.
Unser Gespräch welches wir nun haben dreht sich genau um dieses Thema: Leben und Tod
Eigentlich ist Leben nicht das Gegenteil von Tod. Geburt ist das Gegenteil.
Leben ist das was jetzt gerade geschieht. Das ganze Leben besteht aus Formen. Und keine Form ist auf Dauer beständig. Alle Formen lösen sich früher oder später wieder auf. Materielle Formen wie Häuser oder Autos, Jobs und Beziehungen lösen sich auf und so auch irgendwann eine Lebensform.
Und wenn wir von diesen Formen nicht erwarten dass sie uns dauerhaft glücklich machen, können wir sie genießen. Jetzt, hier, das ist Leben.
Im nächsten Ort machen wir wegen der Hitze eine ausgedehnte Pause.
Als wir aus Calnic wieder aufbrechen ist es sehr heiß und schwül. Und zusätzlich geht es auch noch bergauf.
Von hinten kommt eine Kutsche mit Pferdewagen. Wir fragen freundlich und lassen von dem Gespann unser Gepäck nach oben befördern. Eine große Erleichterung.
Im nächsten Ort sehen wir einen Reisebus aus Landshut.
Als er vorbei fährt winken wir freundlich und starren in 50 ratlose Gesichter. Situationskomik.
In Garbova angekommen lesen wir ein Schild mit der Aufschrift "Strand". Verwundert schauen wir zuerst noch einmal sicherheitshalber auf die Karte und anschließend in's Wörterbuch. Weder gibt es auf der Karte einen blauen Punkt welcher auf ein Gewässer hinweist, noch gibt es im Rumänischen eine Übersetzung für Strand.
Wir beschliessen der Sache auf den Grund zu gehen und folgen dem Schild. Tatsächlich finden wir einen kleinen künstlich angelegten See. Aus den Boxen klingt coole Musik, an der Bar ist reges treiben und zusätzlich sorgt eine Tischtennisplatte für Spass.
Der Besitzer bietet uns an dass wir gern hier bleiben können und so bauen wir direkt an diesem See unsere Zelte auf.
Zu später Stunde wird es immer ruhiger bis alle Badegäste verschwunden sind. Die Ruhe dauert nur kurz an. Die unzähligen Frösche beginnen nun ihr Konzert welches die ganze Nacht andauern wird.
Aber dafür gibt's ja Oropax...
Sonntag, 24. Juni 2012
Tag 100: Von Mereteu nach Petresti - 19Km (1365Km)
Montag: 18.06.2012
Guten morgen zusammen.
Dies ist kein Traum! Oder doch?
Das erste Geräusch was man früh morgens hört, sagt es uns dass wir aus dem Traum aufwachen sollen, oder ist das was wir von da an erleben der Traum?
Für mich trifft letzteres zu. Meinen Traum sehe und erlebe ich wenn die Sonne aufgeht.
Seit 100 Tagen bin ich nun schon unterwegs - gestartet ohne Geld.
Und ich muss nicht alleine feiern!
Michael, ein guter Freund aus München ist hier.
Er wird mich ein paar Tage begleiten.
Um ihn zu sehen mache ich mich nun auf den Weg nach Sebes. Dorthin kommt er nämlich mit dem Zug und ich hole ihn gleich ab.
Nach 17Km in Sebes angekommen, mache ich eine kurze Pause unter dem Dach eines Supermarktes.
Als ob jemand meine Gedanken lesen konnte, hat jemand ein Schokoeis vergessen und im Einkaufswagen liegen lassen. Es ist weit und breit niemand zu finden. So mache ich mich drüber her. Hmmmm...
Genau das richtige bei 32°c. Lecker!
Ich treffe genau auf die Minute am Bahnhof ein und es tut gut wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen.
Michael hat auch seinen Job gekündigt und schaut sich seit einiger Zeit die Welt an. Dementsprechend hat er viel zu erzählen.
Es ist 13:16Uhr und die Sonne knallt vom Himmel.
Eilig haben wir es ja nicht, also sitzen wir lange Zeit im Schatten und gehen anschliessend noch in eine Pizzaria.
Dort gibt es kostenfreies WiFi und wir lassen es uns ca. 2h sehr gut gehen.
Wir besprechen den weiteren Weg und entscheiden uns, zu einem Dorf, 11Km von Sebes entfernt zu gehen. So der "Plan".
Gegen 17:30Uhr brechen wir wieder auf.
Weit kommen wir nicht. In Rumänien Pläne zu machen hat keinen Sinn.
Michael der etwas skeptisch war was ich so täglich schreiben und ob das wirklich alles so passt mit dem kostenfrei Reisen wird sogleich Zeuge.
Denn schon nach 10min. Fußweg spricht uns Alexandru an.
Schon jetzt kann ich einen Vorteil erkennen der sich ergibt wenn man zu 2 reist: Man fällt 100% doppelt so schnell auf.
Alexandru fragt was wir so machen, wo wir herkommen und wo es hingegen soll.
Als er hört was unsere nächsten Ziele sind meint er direkt: "Im nächsten Ort wohnt mein Schwager".
"Da könnt ihr gerne bleiben". Er greift zum Handy um seinen Schwager anzurufen und wir machen uns auf den weiteren Weg.
Dort angekommen glaubt uns der Schwager zunächst nicht ganz. "Nach Tibet?! - Ach komm."
Zum Glück hab ich noch den Zeitungsausschnitt mit dabei dem ich ihm zeige.
Grünes Licht. Wir können 1ne Nacht hier bleiben und bekommen beide jeweils ein super großes Zimmer.
Es ist der wahnsinn. Wie in einem Hotel.
Seine Eltern sind derzeit verreist und daher können wir die Zimmer nutzen.
Es geht sofort ab unter die Dusche welche immer sehr gut tut. Gize und seine Frau waren in der Zeit Einkaufen.
Am Abend kommen noch Freunde hinzu und es wird zum Abendessen eine richtig gemütliche große Runde.
Es ist unglaublich. Sogar zu 2 funktioniert das reisen ohne Geld scheinbar. Habe ich vorher immer alleine gestaut wie freundlich und hilfsbereit die Menschen hier in Rumänien sind, so sind wir nun schon zu 2.
Ein fantastischer Auftakt für Michael...
Guten morgen zusammen.
Dies ist kein Traum! Oder doch?
Das erste Geräusch was man früh morgens hört, sagt es uns dass wir aus dem Traum aufwachen sollen, oder ist das was wir von da an erleben der Traum?
Für mich trifft letzteres zu. Meinen Traum sehe und erlebe ich wenn die Sonne aufgeht.
Seit 100 Tagen bin ich nun schon unterwegs - gestartet ohne Geld.
Und ich muss nicht alleine feiern!
Michael, ein guter Freund aus München ist hier.
Er wird mich ein paar Tage begleiten.
Um ihn zu sehen mache ich mich nun auf den Weg nach Sebes. Dorthin kommt er nämlich mit dem Zug und ich hole ihn gleich ab.
Nach 17Km in Sebes angekommen, mache ich eine kurze Pause unter dem Dach eines Supermarktes.
Als ob jemand meine Gedanken lesen konnte, hat jemand ein Schokoeis vergessen und im Einkaufswagen liegen lassen. Es ist weit und breit niemand zu finden. So mache ich mich drüber her. Hmmmm...
Genau das richtige bei 32°c. Lecker!
Ich treffe genau auf die Minute am Bahnhof ein und es tut gut wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen.
Michael hat auch seinen Job gekündigt und schaut sich seit einiger Zeit die Welt an. Dementsprechend hat er viel zu erzählen.
Es ist 13:16Uhr und die Sonne knallt vom Himmel.
Eilig haben wir es ja nicht, also sitzen wir lange Zeit im Schatten und gehen anschliessend noch in eine Pizzaria.
Dort gibt es kostenfreies WiFi und wir lassen es uns ca. 2h sehr gut gehen.
Wir besprechen den weiteren Weg und entscheiden uns, zu einem Dorf, 11Km von Sebes entfernt zu gehen. So der "Plan".
Gegen 17:30Uhr brechen wir wieder auf.
Weit kommen wir nicht. In Rumänien Pläne zu machen hat keinen Sinn.
Michael der etwas skeptisch war was ich so täglich schreiben und ob das wirklich alles so passt mit dem kostenfrei Reisen wird sogleich Zeuge.
Denn schon nach 10min. Fußweg spricht uns Alexandru an.
Schon jetzt kann ich einen Vorteil erkennen der sich ergibt wenn man zu 2 reist: Man fällt 100% doppelt so schnell auf.
Alexandru fragt was wir so machen, wo wir herkommen und wo es hingegen soll.
Als er hört was unsere nächsten Ziele sind meint er direkt: "Im nächsten Ort wohnt mein Schwager".
"Da könnt ihr gerne bleiben". Er greift zum Handy um seinen Schwager anzurufen und wir machen uns auf den weiteren Weg.
Dort angekommen glaubt uns der Schwager zunächst nicht ganz. "Nach Tibet?! - Ach komm."
Zum Glück hab ich noch den Zeitungsausschnitt mit dabei dem ich ihm zeige.
Grünes Licht. Wir können 1ne Nacht hier bleiben und bekommen beide jeweils ein super großes Zimmer.
Es ist der wahnsinn. Wie in einem Hotel.
Seine Eltern sind derzeit verreist und daher können wir die Zimmer nutzen.
Es geht sofort ab unter die Dusche welche immer sehr gut tut. Gize und seine Frau waren in der Zeit Einkaufen.
Am Abend kommen noch Freunde hinzu und es wird zum Abendessen eine richtig gemütliche große Runde.
Es ist unglaublich. Sogar zu 2 funktioniert das reisen ohne Geld scheinbar. Habe ich vorher immer alleine gestaut wie freundlich und hilfsbereit die Menschen hier in Rumänien sind, so sind wir nun schon zu 2.
Ein fantastischer Auftakt für Michael...
Freitag, 22. Juni 2012
Tag 99: Ruhetag Mereteu (1346Km)
Sonntag, 17.06.2012
Ich hab traumhaft geschlafen. War eine totenstille hier hinter der Kirche.
Um 6:15Uhr klingelt der Wecker. Es ist Sonntag.
Ich drücke ihn aus und drehe mich noch einmal um.
Gegen 8Uhr höre ich Schritte und Stimmen vor meinem Zelt.
Der Pfarrer steht vor mir und spricht sehr gut englisch.
Er sagt das gleich, um 9Uhr der Gottesdienst beginnt und sobald ich mein Zelt abgebaut habe darf ich gern dazu kommen wenn ich will. Noch etwas perplex sage ich "Ja gern".
Das schau ich mit an, denke ich.
Mein erster Orthodoxer Gottesdienst.
Als ich die Kirche betrete bin ich wieder von den unglaublich schön bemalten Decken und Wänden beeindruckt.
Ganze 3h dauert der Gottesdienst. Viel länger als z.Bsp ein katholischer oder Evangelischer.
Verstehen tue ich aufgrund meiner fehlenden rumänischen Sprachkenntnisse leider nichts.
Nachdem er beendet war, will ich gerade gehen und hab mein Rucksack auch schon auf. Da kommt der Pfarrer noch einmal auf mich zu und fragt mich, ob ich zu ihm zum Essen kommen möchte.
Ich stimme zu und wir gehen gemeinsam zu seinem Haus, unweit der Kirche entfernt.
Wir setzen uns draussen auf dem Hof in den Schatten und es gibt ein fantastisches Mittagessen. Anschließend reden wir noch ca. 2h. Es gibt Kaffe und wir unterhalten uns ca. weitere 2h.
Und dann fragt er mich, ob ich heute hier bleiben möchte oder ob ich noch weiter ziehen will.
Es ist bereits 17Uhr und ich entscheide mich heut noch hier zu verbringen.
Am Abend ist ein weiterer Gottesdienst. Dieser dauert jedoch nur 1h. Außer dem Pfarrer, seiner Frau und Maria, dem Kind der beiden, ist diesmal nur ein weiterer Dorfbewohner anwesend.
Eine sehr familiäre Stimmung.
Anschließend gehen wir alle gemeinsam zurück zum Wohnhaus der Pfarrerfamilie.
Dieser Weg dauert diesmal etwas länger.
Der Pfarrer wird sehr oft von den Dorfbewohnern, welche nun alle draußen vor ihren Häusern auf Bänken
sitzen, angesprochen.
Es ist immer noch sehr heiß und er tut mir etwas leid da er nach wie vor sein schwarzes Gewand trägt und lange Zeit in der Sonne steht.
Aber wir schaffen es wieder an seinem Haus anzukommen und seine Frau zaubert ein wundervolles Abendessen.
Ich schlafe heute im Nebenhaus. Dort steht ein altes, nicht mehr verwendetes Bett...
Ich hab traumhaft geschlafen. War eine totenstille hier hinter der Kirche.
Um 6:15Uhr klingelt der Wecker. Es ist Sonntag.
Ich drücke ihn aus und drehe mich noch einmal um.
Gegen 8Uhr höre ich Schritte und Stimmen vor meinem Zelt.
Der Pfarrer steht vor mir und spricht sehr gut englisch.
Er sagt das gleich, um 9Uhr der Gottesdienst beginnt und sobald ich mein Zelt abgebaut habe darf ich gern dazu kommen wenn ich will. Noch etwas perplex sage ich "Ja gern".
Das schau ich mit an, denke ich.
Mein erster Orthodoxer Gottesdienst.
Als ich die Kirche betrete bin ich wieder von den unglaublich schön bemalten Decken und Wänden beeindruckt.
Ganze 3h dauert der Gottesdienst. Viel länger als z.Bsp ein katholischer oder Evangelischer.
Verstehen tue ich aufgrund meiner fehlenden rumänischen Sprachkenntnisse leider nichts.
Nachdem er beendet war, will ich gerade gehen und hab mein Rucksack auch schon auf. Da kommt der Pfarrer noch einmal auf mich zu und fragt mich, ob ich zu ihm zum Essen kommen möchte.
Ich stimme zu und wir gehen gemeinsam zu seinem Haus, unweit der Kirche entfernt.
Wir setzen uns draussen auf dem Hof in den Schatten und es gibt ein fantastisches Mittagessen. Anschließend reden wir noch ca. 2h. Es gibt Kaffe und wir unterhalten uns ca. weitere 2h.
Und dann fragt er mich, ob ich heute hier bleiben möchte oder ob ich noch weiter ziehen will.
Es ist bereits 17Uhr und ich entscheide mich heut noch hier zu verbringen.
Am Abend ist ein weiterer Gottesdienst. Dieser dauert jedoch nur 1h. Außer dem Pfarrer, seiner Frau und Maria, dem Kind der beiden, ist diesmal nur ein weiterer Dorfbewohner anwesend.
Eine sehr familiäre Stimmung.
Anschließend gehen wir alle gemeinsam zurück zum Wohnhaus der Pfarrerfamilie.
Dieser Weg dauert diesmal etwas länger.
Der Pfarrer wird sehr oft von den Dorfbewohnern, welche nun alle draußen vor ihren Häusern auf Bänken
sitzen, angesprochen.
Es ist immer noch sehr heiß und er tut mir etwas leid da er nach wie vor sein schwarzes Gewand trägt und lange Zeit in der Sonne steht.
Aber wir schaffen es wieder an seinem Haus anzukommen und seine Frau zaubert ein wundervolles Abendessen.
Ich schlafe heute im Nebenhaus. Dort steht ein altes, nicht mehr verwendetes Bett...
Donnerstag, 21. Juni 2012
Tag 98: Von Cigmau nach Mereteu - 28Km (1346Km)
Samstag, 16.06.2012
Ich verabschiede mich von Conny und den beiden Hunden und ziehe los.
Doch zunächst nicht allein.
Einer der beiden Hunde findet das gut was ich mache und folgt mir ungefragt ca. 2Km bis ich an eine Kreuzung komme. Da scheinbar nichts ihn davon abhalten kann mir weiter zu folgen telefoniere ich mit Conny. Kurze Zeit später kommt sie mit dem Auto um den verloren gegangenen Vierbeiner wieder abzuholen.
Nun gehts also bei schönsten Sonnenschein alleine weiter.
Ich laufe auf 2 Männer zu welche sich angeregt unterhalten.
Als ich vorbei gehe und einen guten Tag wünsche, verstummt die Unterhaltung für einige Sekunden, schlägt in Sprachlosigkeit um und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Nach 3h und 15Km mache ich eine Pause in Saracsau.
Einem winzigen Ort, der auf der Karte fast erst in der größten Zoomstufe zu sehen ist.
Ich setzte mich an einem Brunnen in den Schatten und ruhe mich aus.
Nicht lang, dann stehen plötzlich 2 nette ältere Damen vor mir.
Leider verstehen wir uns nicht.
Wenig später kommt eine jüngere Frau hinzu welche Englisch spricht.
Sie fragt mich ob ich Hunger habe.
Da ich dies bejahe, werde ich zum Essen eingeladen.
Ihr Familienhaus ist nur wenige Meter entfernt.
Kaum haben wir dieses Haus erreicht, kommt noch ein weiterer Herr aus dem Dorf hinzu welcher ebenfalls perfekt english spricht.
Er heißt Daniel und hat 15 Jahre in Bukarest in einer großen Firma gearbeitet wo er Englisch gelernt hat.
Bukarest, so erzählt er, ist mittlerweile jedoch leider sehr verschmutzt.
Angefangen bei den vielen wilden Hunden über die Parks und die Luft.
Er und seine Frau sind dort schwer krank geworden weshalb sie darauf hin beschlossen haben, Bukarest zu verlassen und in dieses kleine Dorf zu ziehen.
Die Pause war genau richtig. Mittlerweile ist es schon kurz vor 16Uhr und es wird nicht mehr heißer. In fülle noch einmal meine Wasserflaschen und ziehe nach dem Essen weiter.
Vorbei an großen Feldern, auf denen die Arbeiter wieder so winzig aussehen und wo ich von Pferden gezogene Pflüge sehe. Es ist wie eine kleine Zeitreise.
Nach 28Km in Mereteu angekommen, treffe ich auf Riorio. Ich spreche ihn an ob er jemanden kennt bei dem ich übernachten kann. Er bietet mir an das er derjenige sein darf.
Als wir bei ihm zu Hause ankommen trifft mich der Schlag.
Damit habe ich einfach nicht gerechnet.
Abgesehen davon, dass es kein Strom und kein Wasser gibt, haut mich die Unordnung komplett um. Überall in seinem Haus liegen die Sachen kreuz und quer herum.
Noch dazu hat er ein kleines Schwein und viele kleine Hühner welche alle frei im Haus herumlaufen.
Der Strom wurde ihm abgestellt da er die Rechnungen nicht mehr zahlen konnte und Wasser gibt es allgemein nur in wenigen der Häuser in diesem Dorf. Viele haben eigene Brunnen auf ihren Grundstücken.
Nicht so Riorio.
Er lebt auch ohne Geld. Leider nicht freiwillig. Eine Arbeit hat er seit vielen Jahren nicht und das Haus wurde ihm geschenkt. Jemand der nach Spanien ausgewandert ist hat es ihm überlassen.
Zunächst verstehen wie uns ganz gut. Jedoch schlägt die Stimmung zu später Stunde um.
Gegen 23Uhr gehe ich freiwillig.
Aus irgendeinem Grund will er meinen Ausweis über Nacht einbehalten. Da habe ich entschieden was dagegen.
Leider verstehe ich nicht ganz warum er meinen Ausweis haben möchte und ich traue ihm nicht ganz.
Ich habe ihm meinen Ausweis gezeigt und steckte ihn wieder ein. Nur er wollte ihn behalten. Da ich ihn nicht rausgerückt habe, wurde er ziemlich sauer und ich bin gegangen.
So ziehe ich zu später Stunde noch ca. 3Km weiter durch die Nacht. Das ist zunächst ungewöhnlich für mich, jedoch, abgesehen von den Hunden aber sehr schön.
Es ist angenehm kühl und der Sternenhimmel ist wunderschön. Sogar eine Sternschnuppe war dabei.
Da kann ja jetzt nix mehr schiefgehen...
Ich finde eine Kirche, welche zwar zu ist, jedoch über einen ausreichend grossen Hinterhof verfügt. Hier stell ich, weit weg von der Strasse mein Zelt auf...
Ich verabschiede mich von Conny und den beiden Hunden und ziehe los.
Doch zunächst nicht allein.
Einer der beiden Hunde findet das gut was ich mache und folgt mir ungefragt ca. 2Km bis ich an eine Kreuzung komme. Da scheinbar nichts ihn davon abhalten kann mir weiter zu folgen telefoniere ich mit Conny. Kurze Zeit später kommt sie mit dem Auto um den verloren gegangenen Vierbeiner wieder abzuholen.
Nun gehts also bei schönsten Sonnenschein alleine weiter.
Ich laufe auf 2 Männer zu welche sich angeregt unterhalten.
Als ich vorbei gehe und einen guten Tag wünsche, verstummt die Unterhaltung für einige Sekunden, schlägt in Sprachlosigkeit um und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Nach 3h und 15Km mache ich eine Pause in Saracsau.
Einem winzigen Ort, der auf der Karte fast erst in der größten Zoomstufe zu sehen ist.
Ich setzte mich an einem Brunnen in den Schatten und ruhe mich aus.
Nicht lang, dann stehen plötzlich 2 nette ältere Damen vor mir.
Leider verstehen wir uns nicht.
Wenig später kommt eine jüngere Frau hinzu welche Englisch spricht.
Sie fragt mich ob ich Hunger habe.
Da ich dies bejahe, werde ich zum Essen eingeladen.
Ihr Familienhaus ist nur wenige Meter entfernt.
Kaum haben wir dieses Haus erreicht, kommt noch ein weiterer Herr aus dem Dorf hinzu welcher ebenfalls perfekt english spricht.
Er heißt Daniel und hat 15 Jahre in Bukarest in einer großen Firma gearbeitet wo er Englisch gelernt hat.
Bukarest, so erzählt er, ist mittlerweile jedoch leider sehr verschmutzt.
Angefangen bei den vielen wilden Hunden über die Parks und die Luft.
Er und seine Frau sind dort schwer krank geworden weshalb sie darauf hin beschlossen haben, Bukarest zu verlassen und in dieses kleine Dorf zu ziehen.
Die Pause war genau richtig. Mittlerweile ist es schon kurz vor 16Uhr und es wird nicht mehr heißer. In fülle noch einmal meine Wasserflaschen und ziehe nach dem Essen weiter.
Vorbei an großen Feldern, auf denen die Arbeiter wieder so winzig aussehen und wo ich von Pferden gezogene Pflüge sehe. Es ist wie eine kleine Zeitreise.
Nach 28Km in Mereteu angekommen, treffe ich auf Riorio. Ich spreche ihn an ob er jemanden kennt bei dem ich übernachten kann. Er bietet mir an das er derjenige sein darf.
Als wir bei ihm zu Hause ankommen trifft mich der Schlag.
Damit habe ich einfach nicht gerechnet.
Abgesehen davon, dass es kein Strom und kein Wasser gibt, haut mich die Unordnung komplett um. Überall in seinem Haus liegen die Sachen kreuz und quer herum.
Noch dazu hat er ein kleines Schwein und viele kleine Hühner welche alle frei im Haus herumlaufen.
Der Strom wurde ihm abgestellt da er die Rechnungen nicht mehr zahlen konnte und Wasser gibt es allgemein nur in wenigen der Häuser in diesem Dorf. Viele haben eigene Brunnen auf ihren Grundstücken.
Nicht so Riorio.
Er lebt auch ohne Geld. Leider nicht freiwillig. Eine Arbeit hat er seit vielen Jahren nicht und das Haus wurde ihm geschenkt. Jemand der nach Spanien ausgewandert ist hat es ihm überlassen.
Zunächst verstehen wie uns ganz gut. Jedoch schlägt die Stimmung zu später Stunde um.
Gegen 23Uhr gehe ich freiwillig.
Aus irgendeinem Grund will er meinen Ausweis über Nacht einbehalten. Da habe ich entschieden was dagegen.
Leider verstehe ich nicht ganz warum er meinen Ausweis haben möchte und ich traue ihm nicht ganz.
Ich habe ihm meinen Ausweis gezeigt und steckte ihn wieder ein. Nur er wollte ihn behalten. Da ich ihn nicht rausgerückt habe, wurde er ziemlich sauer und ich bin gegangen.
So ziehe ich zu später Stunde noch ca. 3Km weiter durch die Nacht. Das ist zunächst ungewöhnlich für mich, jedoch, abgesehen von den Hunden aber sehr schön.
Es ist angenehm kühl und der Sternenhimmel ist wunderschön. Sogar eine Sternschnuppe war dabei.
Da kann ja jetzt nix mehr schiefgehen...
Ich finde eine Kirche, welche zwar zu ist, jedoch über einen ausreichend grossen Hinterhof verfügt. Hier stell ich, weit weg von der Strasse mein Zelt auf...
Abonnieren
Posts (Atom)