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Freitag, 30. November 2012

Tag 221: Von Malko Tarnovo nach Dereköy - 20Km (2500Km)


Mittwoch, 17.10.2012

Ein spannender Tag beginnt. Auf dem Tagesplan steht der Einzug in die Türkei, dem 7. Land meiner Reise.

Der Grenzübergang war sehr aufregend. Ganze 6mal mussten wir unsere Ausweise zeigen. Das erste mal sogar schon 2Km vor der Grenze. Ein Grenzsoldat sprang wortwörtlich mitten im Nichts aus dem Gebüsch und fragte uns nach unseren Reisepässen. Nachdem alles in Ordnung war ging er auch eben genau dorthin wieder zurück.
Fragend schauen wir uns an. Ein Wortloses Schulterzucken und etwas Erleichterung. Den 1. Kontrolleur haben wir also geschafft.
Auch die weiteren 5 Kontrollen verlaufen problemlos. Durchweg alle 6 Kontrolleure waren sehr sehr freundlich und hießen uns in der Türkei willkommen.
Die Vorfreude auf dieses Land wächst.

Und dieses Bild zieht sich fort.
Im 1. Ort nach der Grenze werden wir mit offenen Armen empfangen. Es spricht zunächst zwar keiner Deutsch, Englisch oder Rumänisch, doch das tut der Gastfreundschaft keinen Abbruch.
Überall freundliche aufgeschlossene Menschen welche sich für uns interessieren.
Immer wenn wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit fragen werden wir gebeten uns erstmal zu setzen und unsere schweren Rucksäcke abzustellen. Dann bekommen wir Tee. Zu genügend.

Interessant:
Man läuft nicht. Wenn man jemanden in 100m Entfernung etwas fragen will, schreit man das zu dem nächst besten Menschen in 20-30m Entfernung. Z.Bsp. 4 Cay (Tee)
Und dieser gibt das dann weiter.
Bis der Tee dann bei uns eintrifft vergehen lediglich 3min.
Man hat dieses System hier also schon zur Perfektion gebracht.

Nun sitzen wir bereits beim 4ten Tee, haben jedoch noch nix zum schlafen gefunden.
Wahrscheinlich wird's heut auf 1ne Nacht im Zelt hinaus laufen...
Mal sehen...

Als wir in einem weiteren Café saßen und den 5. Tee tranken setzte sich ein Mann zu uns und fragte (in perfektem englisch) was wir hier in diesem kleinen Ort machen und wo wir heut schlafen werden.
Wir sagten ihm dass wir noch nichts zum schlafen gefunden haben.
Daraufhin gab es den 6. Tee. Anschließend führte er uns in die Wohnung von sich und seiner Frau.
Dort gibt es 2 Couchs welche man ausziehen kann.
Und noch besser: Diese stehen uns für heute Nacht zur Verfügung.

Es gab noch lange Gespräche bis halb 12.
Müde sind wir dank der vielen türkischen Tee's noch lange nicht. An schlafen garnicht erst zu denken.

Er ist Grenzsoldat und hier an der Bulgarisch-Türkischen Grenze stationiert. Viel mehr erfahre ich von ihm leider nicht denn er flirtete die ganze Zeit bis zum Erbrechen mit Tody.
Das währenddessen seine Frau daneben saß und strickte schien ihn und seine Frau nicht zu stören.

Und dann die Sache mit den Toiletten.
Wie machen die das?
Zum Glück fande ich diese leicht verständliche und witzig geschriebene Gebrauchsanweisung:

http://www.tastingtravels.com/die-turkische-toilette-eine-gebrauchsanweisung/

Ich bin so froh in der Türkei zu sein.
Endlich wieder interessierte Menschen welche warmherzig handeln.
Schon der Empfang an der Grenze war sehr herzlich.
Nachdem ich auf meiner Route durch Bulgarien zeitweise echt zu kämpfen hatte, wirkt die Türkei wie ein anderer Planet. Oder wie das erreichen des Ziels nach einem Marathon.
Man ist froh dich zu sehen, du bekommst eine Medaille, ausreichend zu essen und zu trinken und eine Massage.

Und so auch hier in der Türkei. Schon das passieren der Grenze erweckte so eine große Freude dieses Land zu Fuß zu erkunden.
Aufgeschlossene, freundliche Menschen und Tee bis zum umfallen...

Umfallen ist auch genau das was ich jetzt tun werde...
Morgen erwartet uns eine lange Strecke. Es geht in das 28Km entfernte Kirkareli...












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