Donnerstag, 20. September 2012
Tag 182 - 183: Von Poarta Alba nach Constanta - 26Km (2115Km)
Samstag, 08.09.2012 und Sonntag, 09.09.2012
Ich bin etwas aufgeregt. Könnt Ihr Euch das vorstellen?
Nach fast 6 Monaten auf den Beinen, früh vor dem Start immer noch etwas aufgeregt zu sein?
Und ich hoffe das geht nie weg.
Es zeigt mir das ich lebe.
Wenn man keine Angst mehr vor dem nächsten Schritt hat ist dieser Schritt womöglich zu klein. Man kann ja dann nicht mehr an ihm, an dieser Aufgabe wachsen.
Also warum die Aufregung heute Morgen?
Ich bin nur noch einen Katzensprung vom Schwarzen Meer entfernt und habe diesem Moment so lange entgegen gefiebert.
Auf, wie ich dachte, halben Weg, mache ich eine Pause im Ort Poiana.
Es ist Samstag, mittlerweile 9:30Uhr. Vor einem Magazin sitzen 4 Männer welche mich heranwinken und mich auf ein Bier und ein Eis einladen. Sehr nett!
Auf die Frage, welche immer kommt, und auf die ich heute gewartet habe, ”Wo geht's denn hin?“ antworte ich heute voller Stolz: Ans Meer, Nach Constanta, und fühle mich dabei 5m größer.
Jetzt folgt ein kleiner Rückschlag. Google Maps ist nicht mehr aktuell.
Eine Brücke auf der Karte exestiert nicht mehr. Ich muss einen Umweg von 6Km gehen...
Aber davon lasse ich mich jetzt auch nicht mehr entmutigen.
Und plötzlich sah ich es zum ersten mal. Da war es. Zwar noch weit entfernt aber es war da. Direkt vor mir. Ich lächelte und beschleunigte meinen Schritt etwas. Eigentlich hab ich nur den Schwung ausgenutzt denn es ging wieder bergab.
Und dennoch hatte ich nun das Gefühl dass das Meer mich anzieht, das mein Rucksack irgendwie leichter geworden ist und meine Füße doppelt so schnell gehen.
Die letzten Kilometer geht es auf der Nationalstrasse in die Stadt hinein.
Das haben wohl alle größeren Städte gemeinsam, ist daher nichts außergewöhnliches mehr. Immer wieder schaue ich zwischen den Häusern und ab und zu ergattere ich einen Blick auf das Meer.
Ich bin so dicht dran.
Ok gut, der Katzensprung fiel etwas größer aus. War halt eine große Katze...
Jetzt geht es nur noch darum eine Unterkunft zu finden.
Es gibt in Constanta leider nur 1 Hostel. Und dieses ist leider auch schon voll belegt. Klar, es ist Samstag und das Wetter Top. Viele nutzen diesen Umstand um noch einmal im Meer zu baden.
Jedoch hat der Hostelbetreiber viele nette Nachbarn. Er verschwindet kurz und klingelt in der Nachbarschaft.
Nach 15min kommt er mit guten Nachrichten wieder und ich hab ein Bett für 1ne Nacht.
Jetzt aber Rucksack abgestellt und ab unter die Dusche.
Danach geht es endlich zum lang ersehnten Strand.
Ohh wenn Ihr mich hier und jetzt sehen könntet. Mal eben zum schwarzen Meer gelaufen. Gut, hat 6 Monate gedauert. Aber nun bin ich da. Ein großartiges Gefühl.
Ein Grinsen von einem Ohr zum nächsten.
Giacomo (mit dem ich immer noch in Kontakt bin) war auch hier. Ganze 10 Tage. Und er hat viele Freunde hier gewonnen.
Unter anderem auch Gabriel, der Koch im Manarola Restaurant.
Da schau ich vorbei, bestelle ihm liebe Grüße von Giacomo und werde zum Essen eingeladen.
Whow. Auf einer Skala von 1 - 10 war es ganz klar eine 11!
Lange nicht mehr so gut gegessen.
Viel weiter komme ich an diesem Tag auch nicht mehr. Ich bleibe in dem Restaurant im Hafen sitzen, beobachte Menschen und Boote wie sie sich vor und zurück bewegen, entspanne einfach. Genieße den Erfolg hier zu sein.
Ganz klar dass ich also mind. noch einen 2ten Tag hier benötige um mir die Stadt anzuschauen.
Doch dazu benötige ich eine neue Unterkunft.
Bei der netten Dame durfte ich leider nur 1ne Nacht bleiben. Sie bekommt heut Besuch weshalb sie das Bett benötigt.
Also ziehe ich am frühen Morgen von einem Hotel zum nächsten und bekomme beim 7. eine Zusage. (Neuer Rekord - Bisher war Brasov die härteste Nuss).
Ist jedoch ganz klar dem Wetter und der Lage geschuldet.
In Rumänien leben knapp 20 Millionen Menschen welche sich bei gutem Wetter auf lediglich 60Km Strand zwischen Constanta und Vama Veche verteilen.
Doch nach 1h habe ich meinen Schlafplatz für heut Nacht gefunden und den Rucksack wieder in die Ecke verfrachtet. Ich bekam ein sehr schönes, ruhiges Zimmer.
Vielen Dank an: Vila Min
www.vilamin.ro
Auch für das waschen meiner Dreckwäsche.
Werbung muss sein, hab ich versprochen.
Jetzt geht es daran die Stadt zu erkunden.
Das alte Casino: Was für ein schönes Denkmal der Zeit.
Ich stelle mir vor wie die sehr gut gekleideten Damen und Herren aus ihren Autos aussteigen oder direkt von den Schiffen aus das Casino betreten.
Wie sie ein und ausgehen, wie sie an den Tischen sitzen und stilvoll ihre Zigarren Rauchen.
Die stimmungsvolle Beleuchtung, die Musik dazu.
Dieses Haus fesselt, und es fällt schwer die Augen wieder von dem Gebäude zu nehmen und weiter zu gehen.
Doch aus das lohnt sich. Wenige Minuten weiter finde ich die Moschee und das Archäologische Museum.
Wie ich grad ein Foto mach spricht mich ein Mann an.
Er gibt sich als Polizist aus und will mein Ausweis sehen.
Lustig. Er selber hat nämlich keinen. Als ich nach diesem frage besteht er abermals darauf meinen zu sehen.
Ich sage ganz klar dass er kein Polizist ist.
Darauf fragt er mich wie lange ich denn schon hier in Rumänien bin. 4 Monate sag ich.
Daraufhin geht er wieder seines Weges.
Komischer Typ... :)
Das war keine gefährliche Situation. Mit ein wenig natürlichen Menschenverstand und etwas Menschenkenntnis kann man solche gefälschten "Polizisten" relativ leicht erkennen.
Ich hatte meinen Spaß...
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