Nach meiner Ankunft in Ostermiething sitze ich in meinem Zimmer. Ich bin sehr froh ein Zimmer gefunden zu haben und hab eigentlich alles was ich brauch. Dennoch fühle mich grad sehr einsam...
Nach dem gemeinsamen Frühstück mit Gitti, Albert und Norbert ging es wieder darum meine Sachen zu packen, aufzubrechen und weiterzuziehen.
Allein das packen meines Rucksacks dauert diesen morgen ungewöhnlich lang. Es fällt mir schwer hier wieder aufzubrechen - loszulassen. Ich verabschiede Albert da er in die Arbeit muss. Gitti hat sich entschlossen noch ein kleines Stück mit mir zu gehen. Sie gibt mir noch einen Tipp. Unweit von meiner heutigen Route existiert ein Heiliger Brunnen dessen Wasser heilende Kräfte haben soll. Ich beschließe sofort mir das anzuschauen.
Dann muss sich auch Gitti verabschieden. Wir umarmen uns. Dann geht jeder seinen weg. Nach wenigen Schritten drehen wir uns beide noch einmal um und winken uns ein letztes mal zu.
Auch wenn ich Gitti und Albert nur kurz kennengelernt habe weiß ich dass es Menschen sind welche man nicht so schnell an jeder Strassenecke findet.
Der letzte Abend in Deutschland wird mir noch sehr lang in Erinnerung bleiben. Mir bleibt nur Danke zu sagen.
Heut habe ich die Grenze zu Österreich überschritten.
Das 2. Land meiner Reise. Ein weiterer Schritt weg von Familie, Freunden und Freundin.
In den letzten Tagen habe ich am Abend oft mit Freunden telefoniert.
Dies geht heut nicht mehr so gut. Ich hab zwar noch Empfang mit meinem Deutschen Handynetz, allerdings ist die Verständigung sehr schlecht.
Es ist nur eine frage der Zeit bis ich keinen Empfang mehr habe und auf das Österreichische Netz umschalten muss.
Dies bedeutet sehr hohe roaming Kosten die ich mir nicht leisten kann.
Es ist schwer in so einer Situation nach vorne zu blicken wenn man keine Lösung hat.
Hierfür brauche ich sehr viel Gottvertrauen.
Vielleicht ist das der Grund weshalb ich noch nach Salzburg gehe. Die Stadt und der Weg dorthin liegt immer noch relativ dicht an der Grenze und ich habe Handyemfang von Deutschland.
Bilder werden mir helfen mich an sehr schöne Momente zu erinnern.
Gleich nach meiner Ankunft in Ostermiething beziehe ich mein Zimmer. Leider hat der Chef der Wirtschaft keine Zeit für ein längeres Gespräch und in den verrauchten Gastraum wollte ich mich auch nicht setzen.
Ich nutze den Umstand um allein zu sein und einmal früher ins Bett zu gehen.
Das schwierige an so einer Reise ist nicht der Rucksack oder die Strecke welche man zurücklegt. Es sind die Erlebnisse und Erfahrungen welchen ständig auf einen einströmen.
Manchmal sind es so viele dass ich zwischendurch einfach Pause machen muss um das alles zu verarbeiten.
Ich muss noch lernen mich an mein neues Leben zu gewöhnen. Annehmen und loslassen fällt mir noch sehr schwer.
Die guten Sachen anzunehmen und Menschen und Freunde zurückzulassen in der Hoffnung und dem Glauben das es nur besser werden kann.
Vielleicht ist das der Sinn dahinter.
Merkwürdig dass wir Menschen immer einen Sinn in den Dingen suchen.
Morgen geht es weiter die Salzach entlang Richtung Salzburg. Mein nächstes Ziel ist wahrscheinlich die Stadt Laufen - wegen dem guten Handyempfang.
Song des Tages: Staind - So far away
Globetrotter hat Dir kein Satellitentelefon mitgegeben? ;)
AntwortenLöschenHast du eigentlich schon eine Alternativroute im Gepäck für den Fall, dass es dieses Jahr noch im Iran kracht? (was Gott verhüten möge!) Dann dürfte ein Fußmarsch dadurch nicht mehr zu empfehlen sein.
AntwortenLöschenGrüße
Stephan
Hallo Stephan,
AntwortenLöschenAlternativroute gibt es noch nicht.
Würd den Iran so wahnsinnig gern sehen.
Mal schauen wie es aussieht wenn ich in knapp 1 1/2 Jahren da bin.
Bis dann, liebe Grüsse aus Salzburg und einen Super Start in die neue Woche.
Stephan