Sonntag, 13.05.2012
Eigentlich sollte es heut morgen nicht mehr regnen.
Ich habe mir den Wecker extra früh gestellt da ich heute wieder aufbrechen und weitergehen wollte.
Doch es regnet Bindfäden. Da habe ich keine Lust.
Peter, der mich kurz nach 6Uhr schon sieht sagt auch gleich dass ich bei dem Wetter nicht gehen muss sondern noch bleiben darf.
Als es dann gegen 11Uhr endlich aufgehört hat breche ich doch noch auf. Und zwar mit Geleitschutz. Kerstin begleitet mich die ersten 3 Km auf dem Pferd.
Ich verabschiede mich von Peter und allen Gästen, bedanke mich für die schöne Zeit und dann geht's wieder los.
Zunächst durch Wälder und Wiesen. Als wir dann die geteerte Straße erreichen kehrt Kerstin wieder um.
Sie gibt mir meinen Rucksack, den sie bis dahin getragen hatte, wir umarmen uns noch einmal und dann steigt sie wieder auf. Und als ich mich noch einmal umdrehe ist sie schon im Galopp davon.
Ich folge für weitere 18Km der Strasse welche an einem Sonntag wie heute sehr wenig befahren ist.
Im Ort angekommen geht es zur Pfarre. Diese sind immer leicht zu finden da sie meist in der Nähe der Kirche sind. Teilweise sogar auf dem selben Grundstück.
Der Pfarrer spricht nur Ungarisch und kann mir zunächst nicht helfen. Doch er gibt mit die Anschrift vom Bürgermeister.
Später erfahre ich, dass der Pfarrer in diesem Ort geboren und aufgewachsen ist. Er wohnt noch immer bei seiner Mutter welche er pflegt.
Gegenüber der Kirche ist ein kleines Café. Da ich keine Ahnung habe wo der Bürgermeister wohnt beschließe ich dort einfach zu fragen. Adresse steht ja alles auf meinem Zettel.
In dem Moment kommt ein Mann mit seinen 2 Kindern rein.
Aus irgend einer Eingebung heraus spreche ich ihn an.
Er arbeitet bei Mercedes und spricht perfekt deutsch.
Von da an ist er mein Dolmetscher.
Er ruft den Bürgermeister an. Dieser ist im Moment nicht im Ort wird aber in 2h wieder da sein. Dann wird er sich darum kümmern dass ich im Ort eine Unterkunft bekomme.
In der Zwischenzeit kann ich mir das Dorf anschauen.
Wir gehen noch einmal zum Pfarrer rüber wo ich meinen Rucksack solange unterstelle.
Um 19Uhr treffen wir uns mit dem Bürgermeister im Gemeindehaus.
Dort gibt es eine Ausziehcouch welche ich nutzen kann.
Der Bürgermeister hat großen Respekt vor dem was ich mache und interessiert sich sehr für meine Reise.
Er ist selber als junger Mann von Kecskemet nach Marokko gewandert.
Fast 4000Km in 3Monaten und nur mit 200M in der Tasche.
Er hat auch viele Vorträge gehalten um junge Menschen zum reisen zu inspirieren.
Morgen früh hat er mich zu einem traditionell Ungarischen Frühstück eingeladen.
Ich freu mich riesig drauf.
Es ist wirklich kaum zu Glauben wie großartig diese Welt ist. Und die Menschen die diese bewohnen...
Lieber Stephan,
AntwortenLöschenich habe von Ihrem Blog erst jetzt erfahren, und finde ihn sehr toll wie auch die ganze Idee von Ihrer Reise.:)
Ich habe mich so gefreut, als ich diese kleine Geschichte gelesen habe, denn ich selbst komme aus Kunszállás, dort bin ich aufgewachsen und ich kenne die Gegend sehr gut, wo sie die nächsten ein Paar Tagen verbracht haben.
Ich wünsche Ihnen noch sehr viel Spaß bei Ihrer Reise, viele neue Freunde und unvergessliche Erlebnisse!
VG,
Gabriella
Hallo Gabriella,
Löschenfreut mich dass Dir mein Blog gefällt.
Kunszallas ist mir immer noch sehr gut in Erinnerung.
Viele nette Menschen getroffen und lange mit dem Bürgermeister unterhalten.
Schönes Dorf!
lg Stephan