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Freitag, 27. April 2012

Tag 46: Von Čičov nach Komarno - 30Km

Mittwoch, 25.04.2012

Um 06:30Uhr weckt mich der Hahn und reißt mich aus meinen Träumen. Es ist ein trüber Morgen.
Judit ist schon lange wach und hat ein super Frühstück vorbereitet.
Gut gestärkt schlüpfe ich dann in meine Wanderschuhe und die Tour geht weiter.

Geplant ist heute in's 30Km entfernte Komarno zu gehen.
Da wohnt nämlich die Mama von der Frau des Pfarrers aus Šamorín. (2 Tage zuvor)

Bis dahin ist es noch ein weiter langer Weg. Die Sonne knallt heiß vom Himmel und so wünsche ich mir das Ziel mit jedem Schritt den ich gehe 1Km näher.
Abwechslung sieht auch anders aus. Seit 4 Tagen das gleiche. Links Weizen oder Rapsfelder, Rechts die Donau, vor und hinter mir Damm soweit das Auge blicken kann.
Menschen treffe ich auch keine. Der "offizielle" Donauradweg führt auf dem anderen Ufer entlang.
So vertreibe ich mir die Zeit heute mit Musik und Hörbücher.

Komarno ist eine etwas größere Stadt. Endlich angekommen, erlebe ich eine eigene kleine Zeitreise.
Aufgewachsen in der DDR sehe ich hier sehr viele Dinge die mich an meine Kindheit erinnern.
Eine Fabrik an der ich vorbei komme sieht sehr ähnlich aus wie die, in der meine Mama einmal gearbeitet hat.
Ich sehe mich als kleinen Jungen wie ich davor stehe und auf sie warte.
Und da ist der Fahrradständer unter den ich mich bei Regen untergestellt habe und der Kiosk bei dem ich einkaufen war.
Auch die hier überall zu findenden Wohnblöcke erinnern mich sehr an meinen Heimatort. Ich selbst habe lange in solch einem Wohnblock gelebt.

Mit Sarolta erlebe ich einen sehr schönen Abend.
Sie hat heut extra gekocht und freut sich sehr auf meinen Besuch. Sie ist neugierig wie es mir geht und was ich bisher alles erlebt habe.
Auch spricht sie sehr gut Deutsch und auf dem Tisch liegen jede Menge Wörterbücher. Immer wenn uns grad ein Wort nicht einfällt schlagen wir es nach.
So lernt sie noch besser Deutsch und ich die ersten Wörter in Ungarisch.

Es ist mein letzter Abend in der Slowakei, und dieser wird mir lange in Erinnerung bleiben.
Leider habe ich das Land nur 6 Tage erlebt.
Das was ich in dieser Kurzen Zeit gesehen und erfahren habe hat mir jedoch außerordentlich gut gefallen.
Und überall traf ich genau so nette Menschen wie zuvor in Deutschland und Österreich.

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