Sonntag, 17.06.2012
Ich hab traumhaft geschlafen. War eine totenstille hier hinter der Kirche.
Um 6:15Uhr klingelt der Wecker. Es ist Sonntag.
Ich drücke ihn aus und drehe mich noch einmal um.
Gegen 8Uhr höre ich Schritte und Stimmen vor meinem Zelt.
Der Pfarrer steht vor mir und spricht sehr gut englisch.
Er sagt das gleich, um 9Uhr der Gottesdienst beginnt und sobald ich mein Zelt abgebaut habe darf ich gern dazu kommen wenn ich will. Noch etwas perplex sage ich "Ja gern".
Das schau ich mit an, denke ich.
Mein erster Orthodoxer Gottesdienst.
Als ich die Kirche betrete bin ich wieder von den unglaublich schön bemalten Decken und Wänden beeindruckt.
Ganze 3h dauert der Gottesdienst. Viel länger als z.Bsp ein katholischer oder Evangelischer.
Verstehen tue ich aufgrund meiner fehlenden rumänischen Sprachkenntnisse leider nichts.
Nachdem er beendet war, will ich gerade gehen und hab mein Rucksack auch schon auf. Da kommt der Pfarrer noch einmal auf mich zu und fragt mich, ob ich zu ihm zum Essen kommen möchte.
Ich stimme zu und wir gehen gemeinsam zu seinem Haus, unweit der Kirche entfernt.
Wir setzen uns draussen auf dem Hof in den Schatten und es gibt ein fantastisches Mittagessen. Anschließend reden wir noch ca. 2h. Es gibt Kaffe und wir unterhalten uns ca. weitere 2h.
Und dann fragt er mich, ob ich heute hier bleiben möchte oder ob ich noch weiter ziehen will.
Es ist bereits 17Uhr und ich entscheide mich heut noch hier zu verbringen.
Am Abend ist ein weiterer Gottesdienst. Dieser dauert jedoch nur 1h. Außer dem Pfarrer, seiner Frau und Maria, dem Kind der beiden, ist diesmal nur ein weiterer Dorfbewohner anwesend.
Eine sehr familiäre Stimmung.
Anschließend gehen wir alle gemeinsam zurück zum Wohnhaus der Pfarrerfamilie.
Dieser Weg dauert diesmal etwas länger.
Der Pfarrer wird sehr oft von den Dorfbewohnern, welche nun alle draußen vor ihren Häusern auf Bänken
sitzen, angesprochen.
Es ist immer noch sehr heiß und er tut mir etwas leid da er nach wie vor sein schwarzes Gewand trägt und lange Zeit in der Sonne steht.
Aber wir schaffen es wieder an seinem Haus anzukommen und seine Frau zaubert ein wundervolles Abendessen.
Ich schlafe heute im Nebenhaus. Dort steht ein altes, nicht mehr verwendetes Bett...
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