Mittwoch, 13.06.2012
Schon wieder ein Ruhetag?
Ja, es ist unglaublich.
Das vorwärtskommen ist mit so vielen netten rumänischen Menschen echt schwer...
Ich packe wie gewöhnlich meinen Rucksack und bin bereit zum aufbrechen.
Der Tag beginnt mit einem sehr gemütlichen Frühstück.
Und alle sind dabei: Florin und seine Frau Diana, seine beiden Eltern und seine Tochter welche gleich in die Schule geht.
Als ich aufbrechen will fragt mich Florin, ob ich einen Sonnenhut habe da es heute wieder sehr heiß werden wird. Ich zeigte ihm mein Cappy. Damit will er mich jedoch nicht gehen lassen.
Er besteht darauf dass ich einen original rumanischen Sonnenhut aus Stroh bekomme.
Er misst meinen Kopf aus, greift zum Handy und ruft jemanden an.
Was sagt man dazu?
Ca. 1h später habe ich den Hut auch schon auf dem Kopf.
Der ist nicht nur super bequem sondern schützt mich auch ordentlich vor der Sonne.
Wir trinken noch einen Kaffe auf den neuen Hut. Heute wird er aber noch nicht mit mir auf große Reise gehen.
Es wird nämlich immer später und Daniela fragt mich ob ich noch zum Mittsgessen bleibe.
Ich bleibe noch einen Tag.
Die Gastfreundlichkeit der beiden ist so unglaublich.
Florin ist selbstständiger Schreiner und zeigt mir noch seine Werkstatt.
Ein Kunde kam nämlich gerade vorbei und wollte ein Brett zurecht gesägt haben.
Und Diana zeigt mir ihr Handwerk. Sie malt Bilder mit scharfen Diamanten in Stein und Marmor.
Eins von den vielen Bildern hat es mir angetan. Es ist das Bild von Jesus der völlig in ein Gebet vertieft ist.
Sie bietet mir an, dass ich es gerne haben kann.
Ich würde es so gern behalten doch leider muss ich es zurücklassen.
Es ist einfach zu schwer.
Mit einem Lächeln sagt sie: "Wenn Du auf dem Rückweg wieder hier vorbei kommst nimmst Du es aber mit!"
In der Zwischenzeit kam auch Georgiana aus der Schule zurück und schaut nicht schlecht als sie sieht dass ich noch da bin. Sie freut sich sehr.
Wir nutzen die Zeit bis zum Mittagessen um uns im Garten umzusehen. Sie zeigt mir mit Begeisterung die kleinen Hasenbabys welche erst vor wenigen Tagen zur Welt gekommen sind.
Nach dem Mittagessen ist es bereits 14Uhr und wir fahren alle mit dem Auto in die Berge zu heißen Quellen.
Eine unbeschreibliche Atmosphäre welche wir dort vorfinden.
Mitten im nichts gibt es kostenfreie heiße Quellen die jeder nutzen kann.
"Scheinbar wissen nicht viele Menschen davon, denn wir sind fast die Einzigsten" denke ich laut.
Doch das hat eine andere Ursache wie mir Florin erklärt:
Viele Menschen in Rumänien verdienen im Monat lediglich 150-200€. Daher haben viele 2 Jobs. Und wenn sie nicht 2 Jobs haben, dann arbeiten sie nach dem Job zu Hause auf dem Feld weiter.
Da bleibt nicht viel Zeit für heiße Quellen.
Wir genießen noch etwas die unbeschreibliche Stille hier in den Bergen bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.
Florin findet ein Englisch-Rumänisch Wörterbuch.
Und da Giorgiana bereits Englisch spricht, üben wir gemeinsam.
Ich lerne Rumänisch und sie verbessert ihr Englisch.
Das klappt super und ergänzt sich prima. Sie hat nämlich in 2 Tagen einen Englisch Test.
Völlig in das lernen vertieft, bemerken wir erst sehr spät einen sehr angenehmen süßen Duft der aus der Küche kommt.
Diana hat Kuchen gebacken welcher in wenigen Minuten fertig sein wird.
Und als der Kuchen fertig war, setzten wir uns wieder alle zusammen mit heißer Milch und Honig auf die Dachterasse.
Was für ein schöner Ausklang eines wundervollen Tages.
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