banner

Mittwoch, 6. Juni 2012

Tag 87: von Lalasint nach Tela - 16Km (1189Km)

Dienstag, 05.06.2012

Ich hatte heute einen super schönen Tag. Trotz, oder gerade wegen dem Regen...

Es geht gut los. Die Erkältung ist weg und zwar wirklich fast vollständig. Wachteleier sind der Wahnsinn. Schmecken ekelig, aber geben Energie ohne Ende.

Wetterbericht sagt für heut max. 23°c an. Optimal. Also los geht's.
Die ersten Kilometer geht es durch einen Wald. Sehr schön im Schatten lang zu laufen, denke ich. In der Tat ist es schön kühl. Allerdings fressen mich die Mücken auf weshalb ich einfach nur noch schnell raus will.

In Bata mache ich nach 8Km eine erste kurze Pause.
Nicht ahnend was heute noch alles passieren soll.

6Km weiter, in Tela wird mein Wandertag heute nämlich schon fast beendet sein.

In Tela angekommen mache ich eine kurze geplante Pause.
Wie ich mich auf die Bank setze und mein Brot auspacke und essen will, landet ein erster kleiner Regentropfen auf meiner Schulter.
Ein Blick nach oben verrät mir, dass es nicht lange bei diesem einem Tropfen bleiben wird. Ich packe schnell alles wieder zusammen und suche das weite.
Gerade rechtzeitig erreiche ich eine Tankstelle im Ort.
Ich flüchte mich unter ein Dach, lege meinen Rucksack ab, esse meine Brote und stelle mich auf eine längere Pause ein. Es regnet wie aus Eimern.
Wenig später kommen weitere Dorfbewohner welche ebenfalls vom Regen überrascht wurden. 2 richten sich auch auf eine lange Pause ein und holen sich in der Tankstelle ein Bier.
Ich werde auch auf eins eingeladen.
Ab und zu hört es mal kurz auf zu regnen, dann fängt es wenig später jedoch sofort wieder in strömen an.
Naja ich habe es nicht eilig und unter diesen schönen Umständen bin ich garnicht böse das es regnet.

Nach 2h hört es dann tatsächlich auf zu regnen und die Sonne kommt wieder raus.
Es hat sich nicht abgekühlt und wird sofort wieder sehr warm.

Ich verlasse also die Tankstelle und gehe weiter. Ganze 2Km durch den Ort. Ich schlengel mich durch Kuh Herden welche mir auf der Strasse entgegen kommen bis ich plötzlich von George angesprochen werde.

Er lädt mich ein auf ein Getränk herein zu kommen. Da ich es ja nicht eilig habe nehme ich die Einladung gerne an.
Und da sie gleich etwas essen werden, fragen sie mich auch ob ich mitessen möchte.
Wenig später fängt es wieder an zu regnen. Und wieder bleibe ich ca. 2h bei George und seiner Frau sitzen.

In Rumänien geboren sind beide 1987 in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Dort arbeitet er als Truckfahrer und sie, Vikita, als Haushälterin.

Als die Mutter von George gestorben ist, hat er das Haus in diesem Ort hier in Rumänien geerbt.
Verkaufen wollte er es nicht, und so Verbringen sie 1-2 Monate im Jahr hier in Rumänien und machen Urlaub.

Sie sagen dass 1 Monat hier sehr schön ist, mehr jedoch nicht.
Da sie so lange nicht hier waren, haben sie kaum Freunde oder Bekannte hier. Sie sagen sie kommen sich manchmal vor wie Fremde im eigenen Land.

Nach dem Regen und dieser 2. langen Pause verlasse ich diesen Ort tatsächlich nicht mehr.

George erzählt von einer Deutschen Frau welche hier im Ort lebt und fragt mich, ob ich sie kennenlernen möchte. Ja klar, sage ich.

Dann führt er mich über die Straße, wo Olimpia lebt.

Sie ist zwar hier in Rumänien in diesem Haus geboren wurden, ist jedoch in jungen Jahren nach Deutschland gezogen.

Nach dem Tod ihrer Mutter, letztes Jahr, hat sie ebenfalls das Haus geerbt.
Sie behält jedoch auch ihre Wohnung in Deutschland und reist dann immer mal wieder hin und her.

Sie genießt die Ruhe und das einfache Leben hier.
Es gibt nicht viel Stress erzählt sie. Alles ist sehr einfach.
Im Ort gibt es nur 1nen kleinen Konsum wo es alles gibt was benötigt wird. Man braucht nicht zu überlegen ob man zum Aldi, Lidl, Edeka oder Tengelmann geht. Auch kommt hier keiner auf die Idee in den nächsten Ort zu fahren nur weil das Brot dort 5cent günstiger ist.

2x am Tag fährt der Bus. Und wenn sie ganz dringend etwas aus der Stadt braucht helfen die Nachbarn und erledigen etwas für sie oder bringen ihr mit was sie benötigt.

So helfen auch Freunde und Nachbarn bei der Renovierung des ca. 100 Jahre alten Hauses. Sie kocht und bewirtet dafür die Arbeiter. Das ist alles.

Im Moment ist das ganze Haus eine Baustelle.
Macht aber nichts. Es ist sehr gemütlich bei ihr. Wir erzählen den ganzen Abend lang. Sie aus dem Leben hier im Dort, ich von meiner Reise. Während dessen essen wir die ganze Zeit leckere Sachen die sie heute für die Arbeiter gekocht hatte und übrig geblieben sind.

Später lege ich meine Isomatte in der Küche aus und lege mich schlafen.
Mal sehen wo es mich morgen hin verschlägt...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen