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Montag, 4. Juni 2012

Tag 85: Von Lipova nach Lalasint - 16Km gelaufen (18Km gefahren)

Sonntag, 03.06.2012

Wir starten den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück im Pfarrhaus.
Anschließend geht die Reise weiter durch Rumänien.

Was gestern mit leichten Niesen angefangen hat ist heut leider schlimmer geworden. Die Nase läuft non-stop.

Dennoch mache auch ich erstmal weiter...
Die Landschaft und die Aussicht wird mit jedem Meter schöner.
Obwohl ich Berge aufgrund meines schweren Rucksacks nicht mag sind sie sehr schön anzuschauen.

Aus Lipova heraus, kam 13Km lang kein Ort. In Ususau angekommen war mein Wasservorrat komplett aufgebraucht.

Ich ging zu einem Haus, klingelte, und bat darum, dass man meine leere Flasche wieder füllen möge.
Plötzlich merke ich dass ca. 7 Kinder um mich herum standen.
Wie ich mit der vollen Flasche wieder zurück zu meinem Rucksack laufe, merke ich, wie mich alle Kinder verfolgen.

Auch als wir uns dann auf eine Bank im Schatten setzen folgten uns die Kinder. Wir müssen ausgesehen haben wie Außerirdische und waren die Attraktion des Jahres.
Eine Mittagspause war so nicht möglich. Wir wollten nicht unser Essen herausholen während uns die Kinder beobachten.

So zogen wir etwas weiter. Aber es wurde nicht besser.
In der Nähe der Kirche gab es eine Bank welche ebenfalls von vielen Kindern besetzt war.
Unser Glück war jedoch, dass ein junges Paar mit Fahrrädern und Kinderanhänger die ganze Aufmerksamkeit auf sich zogen.

So konnten wir dann doch in "Ruhe" unsere selbst gemachten Brote essen.

Die 35Km von gestern stecken mir noch immer ganz schön in den Knochen.
Für heute würden ebenfalls wieder 35Km anstehen.
Emil rief mich am Morgen an und sagte mir, dass er einen Freund im 35Km entfernten Bata hat welcher uns aufnehmen würde.

Als wir in Ususau angekommen sind, habe ich schon bemerkt dass es sehr schwer werden wird heute. Ich habe Kopfweh und die Nase läuft ständig.
Und nach einer langen Pause geht es in der Tat nicht mehr viel weiter.
Im 3Km entfernten Dorgos beschieße ich nicht mehr weiter zu gehen.

Und da es morgen 31°c werden sollen, habe ich auch gleich beschlossen mich morgen aus zu kurieren und nicht zu wandern.
Veronika wird weiter ziehen (müssen), was bedeutet dass unserer gemeinsamer Weg schon nach 2 Tagen zu Ende ist.

Alleine zu reisen hat viele Vorteile: Man kann den Zeitplan selbst bestimmen, ist von niemanden abhängig und wenn es einem irgendwo nicht gefällt geht's eben weiter.

Und dennoch finde ich es super schade, denn es war sehr schön nach längerer Zeit wieder mit jemanden gemeinsam zu gehen. Auch weil sich tiefer gehende Gespräche entwickelt haben als: "Hallo, was machst Du und wo geht's hin?"

In Dorgos rufe ich Emil an. Er holte mich wenige Minuten später ab und fuhr mich dann die letzten 18Km nach Lalasint.

Heute schlafen wir bei Adina und Josef, wieder 2 Freunde von Emil.
Adina verdient als Erzieherin lediglich 200€ im Monat und Josef kümmert sich um den Hof. Die beiden sind Selbstversorger.
Auf dem großen Bauernhof ist alles da was benötigt wird.
Schweine, Pferde, Ziegen, Hunde, Hasen und Hühner...

Gegen Abend geht's mir leider immer schlechter.
Es geht dann sogar soweit dass die Nase komplett zu ist, die Stirn weh tut und mein Geschmack komplett weg ist.
Gefolgt von Appetitlosigkeit.

Es wird zum Abend groß aufgetischt und ich hab nichts davon weil für mich alles nach nichts schmeckt.

Ich gehe an diesem Abend auch recht früh ins Bett weil ich einfach nur fertig bin und genug für heute habe.

Adina und Josef haben zugestimmt dass ich noch hier bleiben darf bis ich wieder gesund bin.

Wann das sein wird, werden wir sehen...

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